[Gruppe]Back to work

Vornübergebeugt und sich mit den Händen an den Knien abstützend atmete Bukayo ein letztes Mal tief durch. Die ihm lästigen Sprints innerhalb der Leistungsdiagnostik hatte er zwar gut hinter sich gebracht, aber er merkte an seiner Kondition eben doch, dass er den Jetlag nach dem Heimflug am Vortag noch längst nicht überwunden hatte. Erst in zwei oder drei Stunden würde er seine Mittagspause nutzen können, um wenigsten eine von zweit Stunden schlafen zu können. Das, so hoffte er, würde seine innere Uhr wohl nachjustieren. Emile war vor ihm gestartet und deshalb war er auch nicht überrascht, dass der Freund topfit nur darauf wartete, dass er wieder zu Atem kam und sich, wie angedacht, mit ihm und Daniel Arteta im Fußballspielen maß.  Er hob den Kopf und als er Daniel winken sah, grinste er unwillkürlich: Der Junge hatte keine Chance. Emile und er - sie würden beide unter üblichem Niveau spielen müssen, um den Jungen nicht zu entmutigen. Das sollte für mich heute kein Problem sein.. "Na, los Emile - zeigen wir dem Kurzen mal, wie' seht, oder?"  An Emiles Seite tretend gab er diesem einen leichten Klaps auf die Schulter, der lediglich auffordernden Charakter hatte.  Es war einfach ein tolles Gefühl, den Freund auch in der kommenden Saison an seiner Seite zu wissen. Emile hatte noch gar nicht reagiert, als er Declan Rice aus sie zukommen sah.  Oh, man - das hab' ich glatt vergessen.. oder nicht bedacht?  Seine Wangen glühten, so unangenehm war es ihm, Declan völlig übersehen und damit auch nicht explizit begrüßt zu haben. Immerhin kannten sie sich aus der Nationalmannschaft bereits ganz gut, so dass sich Declan hatte zur Recht darauf verlassen können, zumindest von Bukayo noch vor der offiziellen Begrüßung willkommen geheißen zu werden. Wahrscheinlich würde Rice ihm dafür nicht den Kopf abreißen, so dass Bukayo sich ein Herz fasste, und auf den Nationalspieler zuging. Dabei hielt er beide Handflächen geöffnet und streckte dem Kollegen die offene Hand zur Begrüßung erst entgegen, als er fast unmittelbar vor ihm stand.  "Hey, Declan - ich bin spät dran, aber umso herzlicher:  Willkommen bei uns. Schön, dass Du nun zu uns gehörst. Wir, also Emile und ich wollten, gerade mit Daniel Arteta eine Runde kicken - nur so zum Spaß und Zeitvertreib. Komm doch dazu, so Du mit diesen Sprints durch bist? "

Declan war wirklich motiviert, war aber auch froh, dass er mit den meisten eben auch schon so gut auskam, wobei das der Vorteil war, wenn man mit dem einen oder anderen schon einmal zusammen oder eben schon einmal gegen ihn gespielt hatte. Man bekam bei diesem Verein wirklich dieses Familiengefühl mit und das war etwas Besonderes. Nicht, dass er das nach so vielen Jahren bei West Ham United nicht erlebt hätte, aber das gab es sicherlich nicht überall. Daher war er froh, dass es eben hier genauso war. Als Bukayo nun auf ihn zukam, lächelte er. Ja, die beiden kannten sich schon längst aus der Nationalmannschaft und Declan schätzte seinen Kollegen sehr. Er war ein großes Talent und hatte auch noch einiges vor sich, da war er sich sicher. Nicht umsonst hatte er den Namen Starboy. Denn genau das stimmte auch. Er schüttelte seine Hand. “Ach Quatsch, spät dran geht nur im Match, wenn man den Gegner passieren lässt.”, sagte er mit einem Grinsen. “Ich freue mich auch wahnsinnig, hier zu sein. Dass das funktioniert hat.” Er wusste um seine Ablösesumme, die war gewissermaßen in den Medien sehr bekannt gewesen, umso eine größere Ehre war es, dass Arsenal diese gezahlt hatte und sich wirklich sehr um ihn bemüht hatte. “Und ich freue mich auch, dass wir jetzt zusammenspielen.”, fügte er hinzu und grinste leicht. Es war für die gegnerische Abwehr sicherlich niemals ein Zuckerschlecken, gegen ihn zu spielen, das stand fest.
Schließlich nickte er. “Klar, das klingt gut, dann gehe ich an die Sprints und dann stoße ich zu euch zu. Ich finde das gut, dass er seinen Sohn mit einbindet, wenn er auch so fußballbegeistert ist.” Declan wusste nicht, wie die Zukunft für seinen Sohn aussehen würde. Der war ja eben noch sehr jung und sicherlich würde er ihn nie dazu zwingen, Fußball zu spielen. Er würde ihm bei allem unterstützen, was anliegen würde. Declan ging dann zur Station, um seine Sprints anzugehen, was Emile und Bukayo immerhin schon hinter sich hatten.

Es war immer ein wenig chaotischer oder langatmiger, wenn es wieder in die neue Saison ging. Die ganzen Leistungstests, die Gesundheitschecks aller Spieler. Da war es fast schon klar, dass es trotz der guten Planung hin und wieder mal etwas länger dauerte. Martin war das mittlerweile gewohnt und brachte ja sowieso in jeglicher Hinsicht verdammt viel Ruhe mit in allem, was er tat. Daher störte es ihn kaum, dass er bei den laktattests einer von den letzten war, zusammen mit Gabriel Jesus. Dafür war er umso motivierter, was die neue Saison anging und freute sich ebenso über die Neuzugänge. Havertz und Rice waren ihm beide natürlich als Gegner bekannt und da er sie sehr geschätzt hatte, war er froh, dass die beiden nun bei Arsenal spielten. Ebenso hatten sie mit David Raya einen Neuzugang im Tor, selbst wenn dieser erst einmal nur ausgeliehen war. Sicherlich würde dies Druck auf Aaron ausüben, aber ob man wollte oder nicht. Konkurrenz war im Fußballgeschäft eben normal. Hieß ja nicht, dass die Leistung von Aaron nicht geschätzt wurde.
Als er mit seinem Laktattest durch war, blickte er zu Gabriel Jesus. “Wir sehen uns gleich draußen.”, sagte er freundlich. Falls Mikel noch ein paar Worte mit ihm zu besprechen hatte, machte er sich eben schon einmal auf dem Weg nach draußen, wo sich schon einige der Spieler eingefunden hatten. So konnte er Declan Rice bei den Sprints entdecken. In der Nähe Emile und Bukayo. Aber auch Leo und Ben. Die Stimmung erschien wirklich gut und das war immer wieder schön zu sehen. Sicherlich würde es auch die einen oder anderen Tiefen geben, aber da mussten sie sich letzten Endes als Mannschaft beweisen. Er kam zu Mikel herüber. “Hey Boss.”, begrüßte er ihn schmunzelnd. “Es ist ja doch schon einiges los.” Schließlich begrüßte er auch Leo und Ben, die ja noch in der Nähe waren.

"Guten Morgen, ihr Beiden."  Mikel begrüßte sowohl Leo als auch Ben mit einem Kopfnicken. Beide schienen noch in ein Gespräch vertieft zu sein, dass er sicher nicht einfach unterbrechen wollte. "Bei uns ist Alles gut. Dauert noch ein paar Tage, bis wir wieder daheim angekommen sind. Wie das eben so ist nach langem Urlaub."  Mikel schmunzelte, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Falls irgendjemand hier wusste, wo und wie lange sie im Urlaub gewesen waren, war es Leo.  Diesem war vermutlich weder ihre Abreise noch ihre Rückkehr entgangen. Es sei denn, er war ebenfalls die volle Sommerpause über auf Reisen. "Schließt Euch ruhig schon einmal zu sechs zusammen. Für Drei-Gegen-Drei reicht die Zeit immerhin noch."  Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er, dass sich offenbar mit Emile, Saka, Rice und Daniel ebenfalls ein Drei-Gegen-Drei bildete, da Gabriel sich diesen offensichtlich anzuschließen gedachte. Interessante Kombination.. Kurz schüttelte er den Kopf. Na, da haben sich ja sechs gefunden.. Könnte interessant werden.. Um seinen Sohn machte er sich trotz der gegensätzlichen Charaktere, die nun aufeinanderprallen würden, keine Sorgen. Daniel war selbstbewusst genug, um sich nicht nachhaltig einschüchtern zu lassen. 

"Capitán.." Das Schmunzeln Martins spiegelnd begrüßte er den herankommenden Martin mit Handschlag. "Das ist auch gut so, würd' ich sagen.  Du kannst gerne mit Trossard und White ein Dreierteam bilden. Havertz findet sicher noch Anschluss."  Mikel ließ seinen Blick kurz schweifen und nickte zufrieden, als er sah, dass Martinelli sich bereits mit Havertz unterhielt.  Früher oder später würden sich diverse Dreierteams gefunden haben und er konnte entsprechend geordnet anpfeifen.
"Ich denke, so kommen erst einmal alle wieder im Training an - und nach der Pause gibt's dann die offizielle Begrüßung der Neuen, wobei sich das ausnahmsweise nicht nur auf die sportliche Abteilung bezieht. Dazu aber später mehr."  Mikele zog den Kopf ein, als ein Fernschuss den Ball ziemlich nah an ihm vorbei sausen ließ. .  " Ich glaub' da hat einer noch zu viel Energie." Mikel lachte und deutete mit einer Handbewegung an, den vermeintlichen Schützen zurechtweisen zu wollen.  Saka reagierte darauf weder humorvoll noch genervt, sondern zu Mikels Überraschung gar nicht. Er setzte sich nur zögernd in Bewegung. "Überhaupt.." murmelte Mikele nachdenklich.. "Der steht ja völlig neben sich."  Mikel seufzte leise. Wenn das man nur der Jetlag war. Es war dann auch Gabriel Jesus, der über den Platz rannte, um den verschossenen Ball zurückzuholen.

Ein breites Grinsen ließ Bukayos Zähne weiß aufblitzen. "Oh, ja - das wird cool! Ich konnt's fast nicht glauben, aber jetzt stehst du tatsächlich vor mir." Mit einem bisschen Glück hatte Declan gar nicht bemerkt, dass er diesen in der Kabine entweder übergangen oder schlicht nicht wahrgenommen hatte. Oder aber er nahm ihm das nicht weiter übel, so dass Bukaya ihm entgegen seiner üblichen Zurückhaltung auf Augenhöhe begegnen konnte. Warum auch nicht? Man kannte einander eben ganz gut, wenn man im Rahmen der Nationalmannschaft viel Zeit miteinander verbracht hatte. "Oh, Hey.. Das ist übrigens Emile."  Bukayo stupste Emile freundschaftlich an, um ihn in die Unterhaltung einzubeziehen. Er galt als bescheiden, zurückhaltend und schüchtern, aber Emile erschien ihm oft noch schüchterner zu sein, als er selber. Dabei brauchte auch Emile sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Immerhin war er mit der U!7 bereits Europameister geworden. "Declan ist bereits in der Nationalmannschaft ein guter Freund.." Er wird doch Declan neben dem Platz nicht als Konkurrenten empfinden. 
"Gut, dass Du dazu gekommen bist, Dec. Dann wollen wir Daniel mal zeigen, wie wir Fußball spielen." Herausfordernd winkte er Daniel, der daraufhin mit dem Ball in den Händen auf Emile und ihn zukam.  Sie beide kannte der Junge immerhin, aber Declan musterte er ein bisschen vorsichtig. Angst schien er nicht zu haben, aber offenbar sehr viel Respekt vor dem Nationalspieler.  "Oh, man, sag' mir, dass das nicht wahr ist." Leise wandte er sich an Emile und deutete auf Gabriel, der mit langen Schritten zu Declan aufschloss.  Der wollte doch nicht etwa ausgerechnet mit ihnen trainieren wollen? Gabriel war aufgrund seines Temperamentes wohl der einzige Kollege, von dem sich Bukayo nachhaltig einschüchtern ließ. In dessen Nähe fühlte er sich stets falsch und das lag nicht etwa daran, dass jener besser Fußball spielen konnte, als er.  Gabriel hatte nicht viel Geduld und so eckte er bei diesem dauernd an.